Über 40 Proben von Fanøs Grundwasser, Oberflächenwasser, Erde und Sand, die auf einer Linie von West nach Ost im März 2023 genommen wurden, wurden untersucht und analysiert auf PFAS. Die Ergebnisse zeigen, dass das Vorkommen von PFAS auf Fanø auf den Meeresschaum und kleine Wasserpartikel, die über die Insel geblasen werden und ins Grundwasser sickern, zurückzuführen ist.
Bahnbrechende neue Erkenntnisse über PFAS
Es ist das Beratungsunternehmen NIRAS, das mit voller Finanzierung durch den „Süddänischen Entwicklungspool für sauberes Wasser und Boden“ die Ursache für die PFAS-Probleme auf Fanø untersucht hat. Es wurde von Anfang mit der These gearbeitet, dass die PFAS-Verunreinigung vom PFAS im Meeresschaum stammen könnte, weil frühere Untersuchung in Region Mitteljütland dies angedeutet haben.
Die Untersuchung auf Fanø bestätigt die These, und NIRAS sind damit die ersten, die dokumentieren, dass Meeresschaum ein Risiko für küstennahe Wasserversorgungen darstellen kann.
Poul Erik Jensen (S), der Vorsitzender des Umweltausschusses in der Region Süddänemark ist, sagt:
-Es ist gut, dass wir nun eine Erklärung im Oberflächenwasser auf Fanø bekommen haben. Ich bin froh, dass der „Süddänische Entwicklungspool für Wasser und Boden“ dazu beigetragen hat neues und bahnbrechendes Wissen auf diesem Gebiet zu schaffen.
unbesorgt auf Fanø baden und bewegen
Die Untersuchung zeigt, dass PFAS im Meeresschaum sich in den Boden, das Grundwasser und Oberflächenwasser ausbreiten kann. Die höchsten Konzentrationen an PFAS im Oberflächenwasser sowie im Grundwasser finden sich auf dem westlichen Teil von Fanø. Die Konzentration nimmt über die Insel Richtung Osten ab.
In den Erd- und Sandproben ist die Konzentration auf der Insel gleichmäßiger. Die PFAS-Konzentrationen, die in den Erd- und Sandproben gefunden wurden, liegen unter den geltenden Qualitätskriterien. Deswegen besteht kein Risiko beim Kontakt mit Erde, und man kann ohne Probleme barfuß gehen oder eine Sandburg bauen.
Die Umweltschutzbehörde und die Kommunen haben früher schon das Badewasser entlang der jütländischen Westküste untersucht ohne PFAS in Mengen, die die Badewasserkriterien überschreiten, zu finden. Die Behörde für Patientensicherheit rät daher nicht davon ab im Meereswasser zu baden, rät aber von direktem Kontakt mit Meeresschaum ab und fordert auf, dass man sich mit sauberem Wasser wäscht, wenn man Kontakt mit Meeresschaum hatte.
Illustration: PFAS von der Nordsee landet auf Erde und Oberflächenwasser auf Fanø und sickert herunter in das Grundwasser. Dies passiert, dadurch dass PFAS im Meeresschaum in der Brandung konzentriert wird und durch den Meeresschaum und kleine Wasserpartikel in der Luft über das Land verteilt wird, wenn es windig ist.
Das Trinkwasser ist frei von PFAS
Die Untersuchung wurde 2023 gestartet, nachdem im Frühjahr 2021 PFAS im Trinkwasser auf Fanø festgestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Umweltschutzbehörde den Grenzwert für PFAS im Trinkwasser von 100 Nanogramm pro Liter auf 2 Nanogramm pro Liter senkt. Das Trinkwasser auf Fanø ging somit von sehr weit unter dem Grenzwert für PFAS liegend über zu einem Überschreiten des Grenzwertes mit einem Faktor 2.
Das Wasserwerk auf Fanø hat 2021 schnell vorläufige Maßnahmen ergriffen, die die PFAS-Stoffe entfernen konnten, bis eine permanente Ionenaustauschanlage, die das Wasser von PFAS reinigt, im Frühjahr 2023 bereit war.
Heute kann kein PFAS mehr im Trinkwasser auf Fanø gemessen werden.
Fakten über PFAS
PFAS ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von bis zu 12.000 verschiedenen fluorhaltigen Stoffen, die in der Industrie unter anderem als Imprägniermittel und Schmiermittel für alles Mögliche verwendet wird, von Pizzablechen über Regenbekleidung bis hin zu Feuerlöschschaum.
Geringe Konzentration von PFAS im Meereswasser der Nordsee wird im Meeresschaum konzentriert, der übers Land verteilt wird. Dieses kann zu einer erhöhten Konzentration von PFAS im Oberflächenwasser, Grundwasser und im Boden in Gebieten führen, die von Meeresschaum betroffen sind.
PFAS steht im Verdacht, negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu haben, wenn man Trinkwasser und Lebensmittel mit einem Inhalt über den festgesetzten Grenzwerten über längere Zeit zu sich nimmt.